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Kabelfarben

Nachdem der Null-Leiter verlegt ist, kann man sich nun Gedanken über die übrige Verdrahtung der (analogen) Anlage machen.

Auf meiner Anlage wurde Schaltdraht verwendet - 0,5mm in verschiedenen Farben. Diesen gibt es auf Rollen zu 100m relativ preiswert bei » www.Conrad.de . Nur keine Bange - 100m Kabel sind schnell verbaut!

Wichtig ist, sich vorher ein Farbkonzept zu überlegen, an das sich dann aber auch alle am Bau Beteiligten halten müssen!

Nun gibt es in Europa für alles eine Norm - auch für Modellbahnen, die NEM. Wer also einmal mit seiner Anlage auf Ausstellungen gehen möchte oder sie mit anderen Eisenbahner koppeln will, sollte sich schon an diese Normen halten.

NEM605 - Leitungen-Kennfarben

Meine Anlage ist und bleibt separat, so dass ich meine eigenen Richtlinien für mich festgelegt habe.

Bis zur Umrüstung auf Digitalsteuerung hatte sich folgendes Schema bewährt:

Kabelfarbe

Anschluss

braun

Fahrstrom in den einzelnen Abschnitten

grau

"Minus", Rückleiter zum gemeinsamen Null-Leiter

rot

Signale - Halt (HL0, HF0)

grün

Signale grün (HL1, HF1)

gelb

Signale gelb, gelb-gelb, gelber Lichtstreifen

orange

Weichen

blau

Beleuchtung

Mit diesem System bin ich "gut gefahren" - es ermöglicht auch nach längerer Zeit noch eine rasche Fehlersuche.

An der Anlage laufen sämtliche Kabel an den Steckverbindern zusammen, an denen das Stellpult angesteckt wird. Bei meiner Anlage erfolgte das über die bekannten 21poligen Scart-Stecker und -Buchsen, die mit Buchstaben bezeichnet waren.

Heute würde ich dieses System wohl nicht mehr verwenden - die Stecker lockern sich im Laufe der Zeit durch die Erschütterungen. Dafür ist dies ein preiswertes System und die Stecker kann auch der weniger im Löten geübte Bastler belegen.

An die zugehörigen Stecker werden ausreichend lange Kabel (25polig oder mehr) angelötet, deren farbig gut unterscheidbaren Leiter direkt ins Stellpult führen. Diese Kabel führen die Ströme zu Weichen, Gleisabschnitten etc.

Feste Spannungen (Potentiale)

Eine Modellbahnanlage benötigt aber neben den gesteuerten Anschlüssen auch sog. "feste Spannungen". Diese werden für Relais, zugbediente Schranken etc. bereit gestellt, die nicht über das Stellpult geschaltet werden.

An meine Anlage werden diese Spannungen mit einem separaten Kabelbaum über eine Steckerleiste herangeführt.
(Tipp: Nicht mit den Steuerkabeln kombinieren! Im Kurzschlussfall können Isolierungen miteinander verschmelzen und dann Fehlströme entstehen.)

Es sollten dickere Kabel sein - ich verwende flexible einadrige Gummikabel aus dem Elektrobedarf in verschiedenen Farben.

Welche Spannungen man im einzelnen benötigt, hängt natürlich von der Größe der Anlage und der Zahl der Verbraucher ab. Folgende "Potentiale" sollten anliegen:

* 16V~ für Weichen, Relais, sonstige Magnetartikel
* 14...19V~ für Beleuchtung, falls nicht über das Stellpult geschaltet,
* 12V- für Fahrstromabschnitte, die ständig aktiv sind (z.B. im Blockstreckenbetrieb), außerdem für Signale mit LED's
* evtl. noch 6V- für Soundmodule etc.

Auch hier gilt: Lieber einen Leiter mehr in den Kabelbaum einbinden, Reserven sind immer gut.
(Links im Bild führt der Kabelbaum heraus.)

Alle diese "Festspannungen" sollten sofort am Eingang oder am Trafo eine separate Sicherung erhalten.
Bei mir waren das Schmelzsicherungen für Autos in einem Sicherungskasten auf der Rückseite.